Shaped Glasses, Silent Isles & Dunes on Paper
Anmerkungen zu den Arbeiten von Klaus D. Zimmer
Seit den 90er Jahren beschäftigt sich Klaus D. Zimmer mit dem Medium des farbigen Glases in Objekten, die z. T. mit Schilf umrandet waren, aber auch mit Bildträgern für Tusche und Acryl-Malereien, die in späterer Folge die Leinwand ablösten. Seit den 2000er Jahren dominiert in
Zimmers Arbeiten die Malerei auf Glas in Kleinformaten oder Kleinstformaten, deren Größe oft nicht mehr als 10 Zentimeter in Höhe oder Breite aufweisen.
Seine Gemälde sind keine Hinterglasmalereien wie man es von der Brauchtumskultur her kennt, sondern die Farbe befindet sich auf der Vorderseite des Glases. Die Farbe ist monochrom bis polychrom opak aufgetragen, so dass kein Durchsehen des Glases möglich ist- im Gegensatz zu sakralen Kirchenfenstern. Der Blick blockiert das Durchsehen und bleibt an der Oberfläche haften.
Shaped Glasses sind autonome Bilder, die Silent Isles evozieren. Seine kleinformatigen Glasbilder stellen nicht nur einen Kontrapunkt zu den mosaikalen und sakralen Kirchenfenstern dar, sondern können auch als Gegenpol zu den großformatigen Malereiproduktionen verstanden werden, und geht der Frage nach: was kann ein kleinformatiges Bild erwirken?
Das Glas als Bildträger ist weiters für Zimmer ein verletzliches und verletzendes Material, das den ursprünglichen Sinn des Luziden durch den Auftrag der Farbe verliert.
Es ist geschnitten, als wäre es gebrochen. Daher ist der Glasschneider Zimmers wichtigstes Werkzeug. Wo andere Maler mit dem Pinsel Linien und Flächen ziehen, so schneidet und zeichnet Zimmer mit dem Glasschneider Ränder, Linien und Flächen.
Seine Papierarbeiten Dunes (liquid watercolors, also hochtransparente Aquarellfarben auf Papier) wiederum reißt und schneidet er vor oder nach dem Malauftrag. Die Farbe fließt, saugt sich unwiderruflich ins Papier ein und wandert unberechenbar über die Fläche. Die Farbe bewegt sich wie eine Düne über das Papier.
Seit vielen Jahren lehnen sich seine Werke aber auch mental an das „Eismeer“ von Caspar David Friedrich an, das Zimmer immer wieder erwähnt und auf das Formenvokabular visuell wie auch gesellschaftspolitisch anspielt: „Dass man durch Landschaft (und) in der Kunst die großen Krisen der Natur darstellen kann“
Außerdem werden in der Ausstellung Fotografien aus der Serie autopaint zu sehen sein, die im Zeitraum von 2004 bis 2024 entstanden. Einige namhafte Museen und Sammlungen wie das Belvedere Wien, Landesgalerie Linz, Joanneum Graz und Sammlung des Bundes Wien etc. sind im Besitz einiger dieser fotografischen Werke von Klaus D. Zimmer. Bei dieser fotografischen Arbeit geht er der Frage der selbstreferentiellen Malerei im urbanen Raum nach. Dabei ist die Fotografie bei Zimmer keineswegs nur Mittel zum Zweck und steht nicht nur der Malerei an Bedeutung zur Seite: es sind vielmehr neokonstruktivistische Farbflächen und abstrakte Malereien, die an urbanen Orten spontan erscheinen und sich in einem Moment weiterbewegen. Mobile Bilder sozusagen. Die Serie der Shaped Glasses knüpft in weiterer Folge unmittelbar an dieses fotografische Werk Zimmers an.
Shaped Glasses, Silent Isles & Dunes on Paper
Anmerkungen zu den Arbeiten von Klaus D. Zimmer
Seit den 90er Jahren beschäftigt sich Klaus D. Zimmer mit dem Medium des farbigen Glases in Objekten, die z. T. mit Schilf umrandet waren, aber auch mit Bildträgern für Tusche und Acryl-Malereien, die in späterer Folge die Leinwand ablösten. Seit den 2000er Jahren dominiert in
Zimmers Arbeiten die Malerei auf Glas in Kleinformaten oder Kleinstformaten, deren Größe oft nicht mehr als 10 Zentimeter in Höhe oder Breite aufweisen.
Seine Gemälde sind keine Hinterglasmalereien wie man es von der Brauchtumskultur her kennt, sondern die Farbe befindet sich auf der Vorderseite des Glases. Die Farbe ist monochrom bis polychrom opak aufgetragen, so dass kein Durchsehen des Glases möglich ist- im Gegensatz zu sakralen Kirchenfenstern. Der Blick blockiert das Durchsehen und bleibt an der Oberfläche haften.
Shaped Glasses sind autonome Bilder, die Silent Isles evozieren. Seine kleinformatigen Glasbilder stellen nicht nur einen Kontrapunkt zu den mosaikalen und sakralen Kirchenfenstern dar, sondern können auch als Gegenpol zu den großformatigen Malereiproduktionen verstanden werden, und geht der Frage nach: was kann ein kleinformatiges Bild erwirken?
Das Glas als Bildträger ist weiters für Zimmer ein verletzliches und verletzendes Material, das den ursprünglichen Sinn des Luziden durch den Auftrag der Farbe verliert.
Es ist geschnitten, als wäre es gebrochen. Daher ist der Glasschneider Zimmers wichtigstes Werkzeug. Wo andere Maler mit dem Pinsel Linien und Flächen ziehen, so schneidet und zeichnet Zimmer mit dem Glasschneider Ränder, Linien und Flächen.
Seine Papierarbeiten Dunes (liquid watercolors, also hochtransparente Aquarellfarben auf Papier) wiederum reißt und schneidet er vor oder nach dem Malauftrag. Die Farbe fließt, saugt sich unwiderruflich ins Papier ein und wandert unberechenbar über die Fläche. Die Farbe bewegt sich wie eine Düne über das Papier.
Seit vielen Jahren lehnen sich seine Werke aber auch mental an das „Eismeer“ von Caspar David Friedrich an, das Zimmer immer wieder erwähnt und auf das Formenvokabular visuell wie auch gesellschaftspolitisch anspielt: „Dass man durch Landschaft (und) in der Kunst die großen Krisen der Natur darstellen kann“
Außerdem werden in der Ausstellung Fotografien aus der Serie autopaint zu sehen sein, die im Zeitraum von 2004 bis 2024 entstanden. Einige namhafte Museen und Sammlungen wie das Belvedere Wien, Landesgalerie Linz, Joanneum Graz und Sammlung des Bundes Wien etc. sind im Besitz einiger dieser fotografischen Werke von Klaus D. Zimmer. Bei dieser fotografischen Arbeit geht er der Frage der selbstreferentiellen Malerei im urbanen Raum nach. Dabei ist die Fotografie bei Zimmer keineswegs nur Mittel zum Zweck und steht nicht nur der Malerei an Bedeutung zur Seite: es sind vielmehr neokonstruktivistische Farbflächen und abstrakte Malereien, die an urbanen Orten spontan erscheinen und sich in einem Moment weiterbewegen. Mobile Bilder sozusagen. Die Serie der Shaped Glasses knüpft in weiterer Folge unmittelbar an dieses fotografische Werk Zimmers an.
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